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Heft 169

Zur Reform des Kindergartens

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Klappentext

Der Kindergarten als „Bildungsinstitution“ kann heißen: endlich nicht mehr bloß Familienersatz bzw. Familienergänzung. Heißt aber auch: stärker dem humankapitalistischen Verwertungsdruck ausgesetzt. Der Kindergarten ist in PISA angekommen!

 

 

 

 

 

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Inhalt

Vorwort

Heike Deckert-Peaceman
Was heißt Anschlussfähigkeit?
Veränderungen im Selbstverständnis von Kindergarten und Grundschule in Deutschland seit PISA

Heidemarie Lex-Nalis
Das österreichische Kindergartenwesen – Blick in die Geschichte und die aktuellen Diskussionen

Barbara Herzog-Punzenberger
Kindergartenbesuch in Österreich: Unterschiede in der Nutzung nach Herkunftsgruppen
„Islamische“ Kindergärten – gibt es die?
Die Ergebnisse der Studie „Pluralität in Wiener Kindergärten“

Bernhard Koch
Der Kindergarten als Lernort für Demokratie
Von Selbstbestimmung und Gemeinwohlorientierung

Julia Seyss-Inquart
Verantwortung verschieben und Kontrolle etablieren – zur Veränderung des
politischen Sprechens über frühpädagogische Institutionen

Erna Nairz-Wirth
Frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung: Harlem Children’s Zone und andere Good Practice-Modelle

Hermann Kuschej
Elementarpädagogik zwischen Lissabon, Barcelona und PISA

Daniela Holzer Widerständige Entgegnungen Weiterbildungswiderstand als Praxis der Verweigerung

AutorInnen

Vorwort

Vor zehn Jahren, im schulheft 125/2007 (Lern schneller, Baby) haben wir von „Verfrühpädagogisierung“ gesprochen und damit die Ausdehnung des humankapitalistischen Bildungsdiskurses auf die bis dato verschonte frühe Kindheit gemeint. Ging es damals um die Frühförderung, so geht es in dieser Nummer um den institutionalisierten Kindergarten. Seine Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren lässt sich an folgenden Stationen festmachen: 2009 erschien der „Bundesländerübergreifende Bildungsrahmenplan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich“. 2010 wurde das (erste) verpflichtende Kindergartenjahr eingeführt, an einem zweiten Pflichtjahr wird legistisch gearbeitet. Mit der neuen Regierung seit 2017 ist die Kompetenz auf Bundesebene vom Familienministerium zum Bildungsministerium gewandert. (Also dorthin zurück, wo sie schon im Reichsvolksschulgesetz von 1869 verankert war, wie uns der Artikel von Heidemarie Lex-Nalis belehrt.) Viele sehen in diesen Maßnahmen die Vorverlegung der Schulpflicht. International ist das längst üblich. So heißt die vergleichbare Institution in Frankreich immer schon „école maternelle“, also mütterliche Schule. Allerdings hat sich diese für Österreich relativ neue Bekenntnis zur „Elementarpädagogik“ bis dato weder in der Ausbildung der PädagogInnen niedergeschlagen – Forderungen nach hochschulmäßiger Ausbildung sind bis jetzt nicht erfüllt worden –, noch hat es zu einer Entflechtung des Kompetenzwirrwarrs zwischen Bund, Ländern und Gemeinden geführt. Nach wie vor fehlt es an einem Bundesrahmengesetz, in dem die grundlegenden Rahmenbedingungen in der Elementarpädagogik wie Betreuungsschlüssel, Gruppengröße, Ausbildung der PädagogInnen und deren Bezahlung genau geregelt sind. In der Praxis bedeutet dies, dass es nach wie vor neun verschiedene Ländergesetze gibt. Welche Konsequenzen daraus resultieren können, zeigt sich etwa am Beispiel des Bildungskompasses. Dieser wurde im Jahr 2015 im Rahmen der Bildungsreformkommission beschlossen. Der Bildungskompass sollte jedes Kind ab dem 3. Lebensjahr bis zum Ende der Schulpflicht begleiten, um dessen Potenziale und Kompetenzen zu dokumentieren. Der Kindergarten als erste institutionelle Bildungseinrichtung soll dabei das Fundament für die Bildungsbiografie jedes Kindes legen. Aufgrund fehlender personeller Ressourcen und unklarer Zuständigkeiten auf der Ebene vorschulischer Betreuung ist vom Bildungskompass wenig übrig geblieben – außer durch zusätzliche Dokumentationspflichten überforderte PädagogInnen und verunsicherte Eltern, die unter Druck stehen, ihr Kind ständig zu fördern. Zu den einzelnen Artikeln: An den Beginn unserer Auseinandersetzung mit den aktuellen Tendenzen haben wir eine Analyse der Diskussion um die Anschlussfähigkeit von Kindergarten und Grundschule von Heike Deckert-Peaceman gestellt. Ihre These ist, dass es weniger um eine – pädagogisch begründete – Reform des Kindergartens geht, auch nicht um die Anschlussfähigkeit zur Grundschule. Der eigentliche Motor dieser Entwicklungen ist die Ökonomisierung, die humankapitalistische „Inwertsetzung“ von Bildung, wie sie in den Reformen seit PISA sichtbar wird. Und diese betrifft und verändert beide Institutionen. Wir sind sehr glücklich, mit dem Artikel von Heidemarie Lex-Nalis über das österreichische Kindergartenwesen einen, vermutlich den ersten (?) systematischen Überblick über die Geschichte des Kindergartens in Österreich geben zu können, der darüber hinaus noch eine kompakte Kurzdarstellung der aktuellen Entwicklungen liefert. Wahrscheinlich werden Sie, liebe LeserInnen, ähnlich überrascht sein wie wir, wenn Sie erfahren, dass das, sagen wir, sozialpädagogisch-familienunterstützende Image, das dem österreichischen Kindergarten bis heute anhaftet, eigentlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurde. Im Anschluss an den Artikel von Lex-Nalis referieren wir die Ergebnisse von zwei wichtigen aktuellen Forschungsprojekten aus Österreich: Barbara Herzog-Punzenberger stellt die wichtigsten Ergebnisse zum Kindergartenbesuch aus der Studie „Migration und Mehrsprachigkeit“ (MIME) vor. (Wir möchten unsere LeserInnen ausdrücklich auf diese verdienstvolle und hochinformative Studie hinweisen (vgl. http://paedpsych.jku.at/index.php/mime/), zu der auch insgesamt sieben „Policy Briefs“ erschienen sind, die verschiedenen Themen gewidmet sind, u.a. der Vielfalt der Familiensprachen (PB 2), der Vielfalt der sozialen Milieus (PB 3) und dem Thema Kindergartenbesuch und Elementarpädagogik (PB 4), dem unser Artikel entnommen ist.) Die zweite Studie zum Thema „Pluralität in Wiener Kindergärten und Kindergruppen unter besonderer Berücksichtigung von sogenannten islamischen Einrichtungen“ greift die Problematik auf, die die politische Diskussion, besonders in Wien, seit Jahren dominiert und die hier endlich einer seriösen Bearbeitung zugeführt wurde. Es geht um die mit populistischen Untertönen formulierte Kritik an Kindergärten mit Schwerpunkten, die nicht der österreichischen Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Unter dem Vorwand von Säkularität und Deutsch als Voraussetzung für Integration und Vermittlung von „europäischen“ Werten wird einerseits mit rassistischen Verallgemeinerungen Politik gemacht, andererseits werden die sogenannten „europäischen“ Werte nicht definiert. Wir drucken die Kurzzusammenfassung unter dem Titel „Islamische Kindergärten – gibt es die?“ ab. Bernhard Koch untersucht den „Kindergarten als Lernort für Demokratie“ und fordert, dass die elementarpädagogische politische Bildung bzw. dieses Lernen für Demokratie sowohl auf Selbstbestimmung als auch auf „Gemeinwohlorientierung“ zielen muss. Vorherrschende Erziehungskonzepte der „Selbstoptimierung“ oder „Individualisierung“ könnten in Bezug auf die demokratische und gesellschaftliche Entwicklung als im Widerstreit zu einer Erziehung zur „Gemeinwohlorientierung“ (im Kindergarten, in der Familie, in der Gemeinde, im Staat) gesehen werden. Julia Seyss-Inquarts Diskursanalyse konstatiert eine Veränderung im politischen Sprechen über frühpädagogische Institutionen bzw. in der Zuordnung der Verantwortlichkeit. Auf die Frage, wer verantwortlich ist, wurde bis dato immer eine „institutionelle“ Antwort gegeben: entweder die Familie oder die Institution (Kindergarten). Hier vollzieht sich ab Mitte der 1990er Jahre ein Wandel. Im Zuge der (neoliberalen) Bildungsexpansion kommen neue Subjektpositionen auf und verschieben die Verantwortlichkeit hin zu den Kindern, Eltern und PädagogInnen. Erna Nairz-Wirth berichtet von Programmen, die bei der frühkindlichen Förderung, bei der Einbindung der Eltern und der umliegenden Gemeinde und ihrer Mitglieder ansetzen. Das in diesem Beitrag ausführlich vorgestellte Armutsbekämpfungs- und Bildungsprojekt Harlem Children‘s Zone startet bereits bei den werdenden Müttern, fokussiert auf Elternbildung und Einbindung der „Community“. Was an diesen Projekten kritisch angemerkt werden muss, ist, dass die zweifellos wertvollen Ansätze immer einem Kalkül der Verwertbarkeit, der möglichst hohen Rendite im Sinne des volkswirtschaftlichen Nutzens unterworfen werden. Die Hauptargumente sind immer ökonomische, die als wissenschaftlich nicht hinterfragbare Prämissen übernommen werden. Wir vermissen in dieser Herangehensweise die gesellschaftskritische Analyse, wir sehen ein Wegschauen, was die gesellschaftspolitischen Hintergründe bzw. die Klassen- und Machtverhältnisse betrifft, geradezu eine Verweigerung von Kritik, die uns in mehreren aktuellen Studien aufgefallen ist. Hermann Kuschej geht diesem Argumentationsstrang im letzten Artikel des Thementeils genauer nach. Er weist überzeugend nach, dass die aktuelle „Hausse“ der Elementarpädagogik genau diesem volkswirtschaftlichen Kalkül entspringt. Möglichst frühe Investitionen in Bildung, also Investitionen in Elementarpädagogik, sind die renditeträchtigsten Investitionen; so lässt sich sein Resümee vereinfacht zusammenfassen. Als Nachtrag zur Nummer „Widerstand“ 168/2017 erscheint der Artikel von Daniela Holzer in diesem schulheft. Der Beitrag geht auf Widerstandsformen und -forschungen ein, die sich gegen Bildung und insbesondere gegen Weiterbildung richten. Gegen Zumutungen am Arbeitsplatz oder überbordende Leistungsanforderungen wird ebenso Widerstand geleistet, wie gegen die zunehmende Vereinnahmung von Eigenzeit. Es geht um Widerständigkeit gegen sämtliche Zwänge im Dienste der Herrschaft und Anpassung an die kapitalistische Verwertungslogik. In den Beiträgen werden unterschiedliche Gender-Schreibweisen verwendet. Die Redaktion hat dies den AutorInnen freigestellt. Heidemarie Nex-Nalis ist am 24. Februar 2018, noch während der Redaktionsarbeit, verstorben. Die österreichische Elementarpädagogik trauert um eine große Persönlichkeit. Sie galt als „Advokatin“ des Kindergartens als Bildungsinstitution, in dem die Grundlage für eine gemeinsame Bildung für alle gelegt wird.

 

AutorInnen

Redaktion
Barbara Falkinger
Hermann Kuschej
Grete Miklin
Michael Sertl

Heike Deckert-Peaceman, Dr.in, Professorin für Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Kindheitsforschung und Grundschulpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Arbeits- und Forschungsbereiche: Theorie und Geschichte der Grundschulpädagogik, Curriculum Studies, Reformen im Elementar- und Primarbereich Kindheitsforschung, Ethnographie, Historisch-Politische Bildung in der Grundschule.

Barbara Herzog-Punzenberger, Dr.in, Bildungssoziologin und Kulturanthropologin, Senior Scientist in der Abt. f. Bildungsforschung, Leiterin des Arbeitsbereichs „Bildung und Migration“, School of Education an der Johannes Kepler Universität Linz.

Daniela Holzer, Dr.in, Assoziierte Professorin im Arbeitsbereich Erwachsenen- und Weiterbildung am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Graz. Aktuelle Forschungsthemen: Weiterbildungswiderstand, kritische Erziehungswissenschaft und Erwachsenenbildung, kritische Theorie, Methoden der Theoriebildung.

Bernhard Koch, Dr., Bildungswissenschaftler und Buchautor, lehrt an verschiedenen österreichischen Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen im Fachbereich Elementarpädagogik. 2008 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Innsbruck.

Hermann Kuschej, Mag., Institut für Höhere Studien, forscht in den Bereichen der angewandten Kultur- und Bildungssoziologie/-ökonomie. Periodische Erstellung des Forschungsberichts zu Kindergruppen in Österreich, im Auftrag des BÖE – Bundesdachverband Österreichischer Elternverwalteter Kindergruppen.

Heidemarie Lex-Nalis, Mag.a Dr.in, BAKIP-Direktorin i. R., langjährige Sprecherin der Plattform EduCare, Lehrbeauftragte an Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und an den Universitäten Salzburg und Graz.

Erna Nairz-Wirth, Dr.in, ao.Univ.Prof.; Leiterin der Abteilung Bildungswissenschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien. Leiterin nationaler und internationaler Forschungsprojekte zu den Themenfeldern: Bildungs- und Berufslaufbahn; Professionalität und Habitus; Organisationsentwicklung wissensgenerierender Unternehmen. Co-Editorin des European Toolkit for Schools. Leadership-Trainerin und Coach.

Julia Seyss-Inquart, Dr.in, Ass. Prof. Erziehungswissenschafterin, Institut für Pädagogische Professionalisierung an der Universität Graz. Forschungsbereiche: Transformationsprozesse in staatlichen Bildungsinstitutionen.

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Studienverlag: Schulheft 169

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