In der aktuellen Ausgabe des Schulhefts Digitalisierung und Bildung (188) zieht Käte Meyer-Drawe in ihrem Essay Im Verborgenen lernen: Künstliche Intelligenz Parallelen zwischen der „epistemischen Opazität“, also der Nicht-Durchschaubarkeit, von KI und der Erkenntnis, dass Lernen grundsätzlich im Verborgenen stattfindet. Ihre Thesen lösten bei den Redaktionssitzungen Diskussionen aus, die wir gerne weiterführen würden. Und so laden wir an dieser Stelle ein, den Text zu diskutieren: Sie können Gedanken, Kommentare und das, was Sie ausgehend von diesem Text bewegt, direkt auf dieser Seite eingeben und an uns schicken, Beiträge zum Thema können aber auch über kontakt[at]schulheft.at eingereicht und von uns veröffentlicht werden.
Käte Meyer Drawes Beitrag „Im Verborgenen lernen..“ finde ich toll.
Wenn sie schreibt, dass man nicht sagen kann „Ich lerne“ dann entspricht dies der Gegebenheit, wonach Lernen keinen Vorgang beschreibt, sondern die Interpretation eines Vorganges.
Sie schreibt am Schluss, dass alle vorhergehenden Argumente hinfällig werden, wenn eines Tages nur das zählt, was zu zählen ist. Das ist wohl so. Wenn das Gehirn nur noch als Festplatte verstanden wird, dann ist es aus mit der sinnlichen Verwicklung mit der Welt.
Ich vermute allerdings, dass sich zumindest Reste oder Erinnerungen nicht völlig eliminieren lassen.
Ein Foto, egal ob gestellt oder nicht, unterscheidet sich von einem Text. Es zeigt etwas für den Bruchteil einer Sekunde und behauptet Anwesenheit, sowohl des Fotografen wie des Fotografierten. Der Text dagegen macht einen Unterschied zwischen dem Geschriebenen und dem, worüber geschrieben wird.
Wenn ich mich nicht irre, ändert sich dies auch dann nicht, wenn das Bild oder gar ein Film mittels KI produziert werden.