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Heft 125

Verfrühpädagogisierung

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Klappentext

Was steckt hinter der neu entdeckten und inzwischen auch von konservativer Seite geteilten Liebe zur Frühförderung? Es geht offensichtlich nicht mehr um die frauen-, familien- und/oder sozialpolitische Frage nach qualifizierter Betreuung der Kinder. Es geht um - ja wie nennen wir es? - die Optimierung der Humanressourcen, um lebenslanges Lernen, um den Einzug des neoliberalen Zeitgeistes in die Kinderzimmer …
Wir nennen es "Verfrühpädagogisierung" und greifen dabei die kritisch gemeinte Rede von der "Pädagogisierung" als nicht angemessener Ausweitung des Feldes der Pädagogik auf Bereiche wie Freizeit, Arbeitsvermittlung, Politik usw. auf. Dass diese Vorverlegung nicht nur in den Kinderzimmern bleibt, sondern auch schon der Mutterleib "pädagogisiert" wird, dafür gibt es bereits Indizien.

Inhalt

Verfrühpädagogisierung - Positionen

Gerd E. Schäfer
Frühkindliches Lernen, Kognitionsforschung und die aktuelle Bildungsdiskussion

Michael Sertl
Verfrühpädagogisierung
Soziologische Skizzen zum Thema

Agnieszka Dzierzbicka
Employable Kleinkinder
Früh übt sich, wer einen Job will

Anette Schawerda
Die Lebenswelt von Kindern
Frühförderung als Kompensation einer kinderfeindlichen Wohnumwelt

Grete Miklin, Hermann Kuschej
Kinderbetreuung in Österreich
Allgemeine Voraussetzungen und Relevanz von Elternverwalteten Kindergruppen

….am Beispiel ADHS

Susanne Skriboth-Schandl
Ein Plädoyer für mehr Lange-Weile
ADHS bei Kleinkindern aus medizinischer und psychotherapeutischer Sicht

Anna-Maria Adaktylos, Ingolf Erler, Ingrid Kluger
Amphetamine für Kinder - Gottseibeiuns und Allheilmittel

Hochkultur für Babys und Kleinkinder

Constanze Wimmer
Klassik für Babys
Kleinkinderkonzerte möchten junge Hörer zu lebenslangen Konzertgängern machen

"Auch im Theater muss der Umgang mit (Klein-)Kindern authentisch sein!"
Interview mit Stefan Rabl, Dschungel Wien

"Stark nachgefragt wird auch die Palette der Frühförderungsangebote"
Interview mit Sabine Krones, Leiterin der Wiener Kinderinfo

Schöne Aussichten …
Pränatale Intelligenzförderung in der gegenwärtigen japanischen Bildungsgesellschaft

Vorwort

Im Mittelpunkt dieses schulhefts stehen die aktuellen Diskussionen um Frühförderung und Kinderbetreuung. Ausgangspunkt war dabei die persönliche Betroffenheit: Drei der vier RedakteurInnen und viele der AutorInnen haben Kinder, verspüren also diese Verunsicherung und den gesellschaftlichen Druck, doch ja keine Chance zu versäumen, am eigenen Leib. Was steckt jetzt eigentlich hinter dieser neu entdeckten Liebe zur mehr oder weniger formalisierten "Förderung" im Kleinkindalter? Es geht offensichtlich nicht mehr um die frauen-, familien- und/oder sozialpolitische Frage nach qualifizierter Betreuung der Kinder, sondern um etwas ganz anderes. Dieses Andere kann man die Optimierung der Humanressourcen oder LLL (lebenslanges Lernen) oder neoliberale Formierung der frühen Kindheit nennen.

Wir nennen es "Verfrühpädagogisierung" und greifen dabei die, kritisch gemeinte, Rede von der "Pädagogisierung" als nicht angemessener Ausweitung des Feldes der Pädagogik auf bis dato nicht-pädagogische Bereiche wie Freizeit, Arbeitsvermittlung, Politik usw. auf. Wir verstärken diese kritische Sichtweise durch die Vorsilbe "Ver" und nehmen damit in Kauf, dass manche LeserInnen vielleicht an der sprachlichen Verballhornung hängen bleiben. Im Sinne eines Widerhakens ist dieses "Hängenbleiben" absolut erwünscht! Wir reden also von "Verpädagogisierung", und da unser Thema die Frühpädagogik ist, wird daraus die "Verfrühpädagogisierung". Inzwischen werden also auch die Kleinsten in die Mangel des Leistungsdenkens genommen. "Verfrühpädagogisierung" steht also für zunehmenden Leistungsdruck, zeigt aber gleichzeitig auch alle Merkmale eines bürgerlichen Bildungsbegriffs. Der ist immer Qualifikation und Distinktion gleichzeitig. Was immer richtig ist an der Haltung, dass die Kleinen doch schon einiges mehr lernen könnten - und das mit Spaß! -, sie ist immer auch die Haltung derjenigen, die wissen, worauf es bei "Bildung" ankommt, und die (zu Recht!) annehmen, dass sie damit einen Wettbewerbsvorteil für ihre Sprösslinge lukrieren. In diesem Sinne ist "Verfrühpädagogisierung" nicht denkbar ohne "Begabungsförderung" und "Eliten-Diskussion".

Die theoretischen Überlegungen bzw. einige Positionen dazu werden im ersten Kapitel ausgeführt. Zur Illustration dieser Tendenzen haben wir zwei Bereiche etwas genauer beleuchtet: einmal das Thema ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) im Kapitel 2 und das Thema (Hoch)Kultur für Babys und Kleinkinder im Kapitel 3. Den Abschluss im Sinne von "schönen Aussichten" liefert ein Kurztext über "Pränatale Intelligenzförderung in der gegenwärtigen japanischen Bildungsgesellschaft".

Zu den theoretischen Positionen: Gerd E. Schäfer geht in seinem Artikel auf verschiedene wissenschaftliche Konzeptionen von frühkindlichem Spielen und Gestalten ein und weist überzeugend nach, dass die aktuelle bildungspolitische Diskussion (Stichwort PISA) nicht im geringsten den wissenschaftlichen Diskurs aufgreift, sondern ganz anderen Motiven verpflichtet ist.

Michael Sertl skizziert in seinem Artikel eine soziologische Sichtweise, die neben dem allgemeinen Trend zur "Pädagogisierung", also der im Endeffekt ökonomischen Verzweckung der bis jetzt nicht erfassten Lebensphasen, auch ein klassenspezifisches Kalkül der bildungsbürgerlichen Schichten hinter der "Verfrühpädagogisierung" ortet.

Agniezka Dzierzbicka schließlich bringt den Gedanken der ökonomischen Verzweckung auch der frühkindlichen Erziehung auf den Punkt und sieht "Employable Kleinkinder", die sich früh üben müssen, um einen Job zu bekommen.

Anette Schawerda geht der Frage nach, ob die Suche nach sozial- und bewegungsorientierten Angeboten für die Kinder vielleicht damit zusammenhängt, dass die Wohnumwelt zunehmend kinderfeindlich geworden ist.

Um das Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen in Österreich geht es im Artikel von Grete Miklin und Hermann Kuschej. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf den Elternverwalteten Kindergruppen.

Die beiden Artikel zum Thema ADHS stammen von Susanne Skriboth-Schandl und Anna-Maria Adaktylos, Ingrid Kluger und Ingolf Erler. Susanne Skriboth-Schandl berichtet von ihren Erfahrungen als Kinderärztin und Therapeutin und von der Fragwürdigkeit der Diagnose ADHS und der entsprechenden medikamentösen Therapie, besonders bei Kleinkindern.

Anna-Maria Adaktylos, Ingrid Kluger und Ingolf Erler beschäftigen sich mit dem "Normalitätsbild", das durch Massenmedien, Ratgeber, aber auch Ärzte vermittelt wird und das Eltern zunehmend verunsichert. In diesem Zusammenhang muss die Pränataldiagnostik kritisch beleuchtet werden, ebenso die Diagnose ADHS, die sich auch als "Vermedikamentisierung" eines sozialen Problems lesen lässt.

Der dritte Teil (Hochkultur für Babys) illustriert am Beispiel einiger künstlerischer Initiativen und Angebote für Kinder (bis zum Alter von 0 Jahren!) die im ersten Teil dargestellten Überlegungen. Besonders der von den Eltern erlebte und an ihre Kinder weitergegebene zunehmende Leistungsdruck und die Bemühungen der bildungsbürgerlichen Schichten, ihren Kindern noch früher und mit neuen Methoden das entsprechende kulturelle Kapital zu vermitteln, ist klar nachzuweisen.

Im Artikel von Constanze Wimmer und im Interview mit Stefan Rabl ist die  Spannung zwischen der künstlerischen Herausforderung: auf der einen Seite - Wie geht man als Künstler/in mit so kleinen Kindern um? Welche künstlerischen Möglichkeiten eröffnen sich? - und dem ökonomischen das Theater- und Konzertpublikum der Zukunft "erzogen"!  

Sabine Krones, die für Spiel- und Freizeitangebote im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Wien verantwortlich ist, weist ausdrücklich auf die Tatsache hin, dass praktisch alle Angebote nur von den bildungsnahen sozialen Schichten genutzt werden. Sie erklärt das mit dem Druck, der auf den Eltern lastet, ihren Kindern möglichst früh schon die beste Position für ihr späteres Leben zu ermöglichen. Kinder (und Eltern) aus bildungsfernen Schichten kommen kaum in den Genuss dieser Angebote. An ihnen geht dieser Wettbewerb um die besten Positionen vorbei. Die schon erwähnten "schönen Aussichten" auf japanische Initiativen zur "pränatalen Intelligenzförderung" beenden dieses Heft.

Viel Vergnügen beim Lesen!

AutorInnen

Redaktion

Barbara Falkinger
Walter Mitterbauer
Ingrid Rotbacher-Stastny
Michael Sertl

 

AutorInnen

Anna-Maria Adaktylos, Sprachwissenschaftlerin, Wien

Agnieszka Dzierzbicka, Assistentin am Institut für Bildungswissenschaft, Universität Wien

Ingolf Erler, Soziologe, Journalist, Wien

Ingrid Kluger, Gehörlosenpädagogin, Wien

Sabine Krones, Leiterin wienXtra-kinderinfo/wienerferienspiel/familientage

Hermann Kuschej, Soziologe, Institut für höhere Studien, Wien

Grete Miklin, Bundesdachverband der Elternverwalteten Kindergruppen, Wien

Walter Mitterbauer, Radfahrer und Skibergsteiger

Stefan Rabl, Leiter des Theaters für junges Publikum - Dschungel, Wien

Gerd E. Schäfer, Univ. Prof. Köln, Lehrstuhl für allgemeine Erziehungswissenschaften unter bes. Berücksichtigung der frühen Kindheit

Anette Schawerda, Landschaftsplanerin, Spielpädagogin, Mediatorin, Bad Vöslau, NÖ

Michael Sertl, Soziologe an der Pädagogischen Akademie des Bundes, Wien

Susanne Skriboth-Schandl, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde, Psychotherapeutin, Wien

Constanze Wimmer, unterrichtet an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz zu Aspekten der Musikvermittlung

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Studienverlag: Schulheft 125

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