Technik und Design
Die neue Dimension der Werkpädagogik
Klappentext
Inhalt
Editorial
Grundsätzliches – Zur Lehre von Ideen und Dingen
Ingrid Maria Hackl
Vom Umgang mit der Schwerkraft der Ideen und über die Wirkmacht der Dinge
Die Chancen und die gesellschaftliche Bedeutung des Faches „Technik und Design“
Marion Starzacher
Das Praxishandbuch „Technik.Design.Werken“
Ein methodisch-didaktisches Tool zur Unterrichtsgestaltung
Monika Holzer-Kernbichler
Objekt, Objekt!
Der Ambiguität verpflichtet (oder: Kulturwissenschaften für „Technik und Design“)
Gert Hasenhütl, Marc de Vries
Technische Bildung international
Ein Gespräch mit Marc de Vries
Materialität – Material Literacy
Camilo Ayala-Garcia, Stefano Parisi, Barbara Pollini, Martina Taranto, Valentina Rognoli
Do it Yourself!
Der DIY-Ansatz zur Entwicklung von Materialien für einen ökologischen Wandel
Cornelia Zobl
Material Literacy
Zu den Möglichkeiten für das (neue) Unterrichtsfach „Technik und Design“
Ingrid Maria Hackl
Materialität und ihre Triggerpunkte
Dominik Gumpenberger
Die Welt ist Material!
Ein Plädoyer für Forschung und Experiment mit Materialien und Werkstoffen im Fach „Technik und Design“
Schule und Unterricht – Technik und Design in Beispielen
Georg Jaroschka
Project 2061
Technik und das andere Design
Ingrid Maria Hackl
Problemzonen in der Schule
Timo Finkbeiner
Technik im Kontext inklusiven Unterrichts
Karin Gollowitsch, René Stangl
Fantastische Wesen werden zum Leben erweckt
Einblicke in das Konzept der Erfahrungswerkstätte im Studium Technische und Textile Gestaltung
Christina Adorjan, Elisabeth Lehner
Der Kaffeelöffel im Schneidplotter?
Schablonieren und Elektroätzen von Edelstahl
Dorothea Erharter
Die Robo4earth
Ein didaktisches Konzept zur Verbesserung der Welt
Autor:innen dieser Ausgabe
Editorial
Technik und Design
„Technik und Design“– so lautet der neue Name für einen in Wirklichkeit alten Bildungsbereich. Unter Begriffen wie „Werken“, „Werkerziehung“ oder „Technische Bildung“ hat sich das schulheft diesem Thema schon einige Male angenommen.[1]
Das schulheft 89 „Hauptfach Werkerziehung“ blickte 1998 auf die Realisierung der seit Ende der 1970er Jahre neu formulierten Lehrpläne der Einzelfächer „Technisches Werken“ und „Textiles Werken“ zurück, deren Strukturen und Lerninhalte sich weitgehend von den ehemaligen Aufgaben der Knaben- und Mädchenhandarbeit unterschieden. Dennoch spiegelte der Rückblick auf diese zwei Jahrzehnte der schulischen Werkerziehung keine Erfolgsgeschichte. Trotz des einstmals beinahe als revolutionär zu bezeichnenden Bekenntnisses zu den gesellschaftlich breit anerkannten Bereichen Architektur, Design, Alltagskultur, Kleidung/Textilien und Technik hatten die Fächer in der Schulrealität wenig an Wertschätzung dazugewonnen.
Die zwei darauffolgenden Ausgaben des schulheft haben auf die Notwendigkeit von technischer Allgemeinbildung hingewiesen. 2007 legte das schulheft 128 unter dem Titel „Technik weiblich!“ mit der Analyse von mädchen- und frauenzentrierten Fördermaßnahmen von der Früherziehung über die Schule bis zum Beruf den Fokus auf das Thema der technischen Bildung für junge Frauen und Mädchen. Die Nummer 150 formulierte 2013 mit „ein/fach Technik“ Plädoyers zur technischen Bildung für alle. Beiträge aus Deutschland, Österreich, Finnland und der Schweiz nahmen zur Theorie und Praxis des Technikunterrichts Stellung, betrachteten die Entwicklungen des zentralen Schulfachs für technische Bildung, den Werkunterricht, richteten den Blick auf Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter und thematisierten den Zugang zur technischen Bildung und zu geschlechtsspezifischen Einflussfaktoren bei der Wahl von technischen Studien und Berufskarrieren.
Längst ist es müßig zu betonen, dass wir in einer Welt leben, die sich dem Fortschritt und der Innovation verpflichtet hat, deren Mechanismen und Folgen ob ihrer Komplexität immer weniger abgeschätzt werden können. Es ist nötiger denn je, Menschen technisch zu bilden und ihnen technische Kompetenzen zu vermitteln. Der Werkunterricht bietet Kindern und Jugendlichen die erste – und oftmals einzige – Möglichkeit, sich in der Schule und in anderen gesellschaftlichen Bereichen mit den Themen Technik, Design, Kreativität und Handwerk auseinanderzusetzen.
Der neue Lehrplan „Technik und Design“ für die Primarstufe und die Sekundarstufe I verspricht nun, diese von Expert:innen jahrelang geforderten Bildungsbereiche schulpraktisch aufzuarbeiten. So heißt es etwa in der Bildungs- und Lehraufgabe des neuen Lehrplans der Volksschule: „Technik und Design stehen in vielen Bereichen der Gestaltung der Lebensumwelt miteinander in Beziehung. Design ist als Gestaltungs- und Problemlösungsprozess vom Entwurf bis zur Entwicklung von Gegenständen und Systemen zu verstehen. Technik meint alle vom Menschen hergestellten funktionellen Gegenstände, deren Produktion und An- bzw. Verwendung.
[…] Die kognitive Begegnung mit und der Transfer zur technischen und gestalteten Wirklichkeit werden dabei angebahnt und die Basis für Technikmündigkeit gelegt. Wahrnehmung, Experimentierfreude, Spontaneität, Flexibilität und Kreativität nehmen einen zentralen Stellenwert ein. Die Entwicklung von Selbstkompetenz, Eigenverantwortung, Kooperationsbereitschaft, Kommunikations- und Teamfähigkeit wird gezielt gefördert.“[2]
Im Lehrplan der Sekundarstufe I wird der Bildungsauftrag ähnlich formuliert: „Technik und Design stehen in vielen Bereichen der Lebensbewältigung und -gestaltung miteinander in Beziehung. Design ist als ganzheitlicher Gestaltungs- und Problemlösungsprozess zu verstehen. Der Prozess berücksichtigt bereits im Entwurf alle Schritte des Lebenszyklus: Entwicklung von Systemen und Gegenständen, Herstellung, Recycling, Abbau oder Entsorgung. Zur Technik gehören Produkte oder Sachsysteme und alle Prozesse und Handlungen (Verfahren, Fertigkeiten), in denen diese entstehen, verwendet und entsorgt werden. Design- und Technikprozesse münden in Erkenntnis-, Kompetenz- und Wissensgewinn. Damit hat der Unterrichtsgegenstand Relevanz für die aktuellen und zukünftigen Erlebniswirklichkeiten und Lebensrealitäten von Schülerinnen und Schülern und schafft so die Basis für Innovation und Weiterentwicklung in modernen Wissensgesellschaften.“
Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, mit dem technische Bildung im Schulfach „Technik und Design“ ermöglicht werden soll. Gerade durch die Zusammenlegung von „Technischem und textilem Werken“ wird ein Technikbegriff geboten, der nicht auf die einzelnen Teile der ehemaligen Einzelfächer eingeschränkt, sondern weiter gefasst ist und gesamtheitlich im Einklang mit der Gestaltung betrachtet wird.
Durch die Breite der Bildungsaufgaben sowie des Kompetenzaufbaus bildet das Fach „Technik und Design“ ein Trägerfach im Kanon der MINT bzw. der STEM-Fächer, nämlich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie). Durch die Betonung des Design wird zudem der Anschluss der MINT-Fächer an die STEAM-Fächer (STEM erweitert durch Arts), an Kunst, die Geistes- und Humanwissenschaften geöffnet. Diese Erweiterung folgt der Annahme, dass für die MINT-Fächer in Verbindung mit den spezifischen Bildungs- und Forschungsmethoden der Kunst-, Kultur- und Geisteswissenschaften mehrdimensionale und fruchtbarere Forschungsergebnisse erreicht werden können. Technik soll nicht mehr als schiere Berufsmöglichkeit verstanden werden, sondern als integrativer Teil der Bildung, der Herausforderungen und Möglichkeiten bietet. Technik und Design, so auch der curriculare Tenor, liegen quer in allen Bereichen des Lebens und beeinflussen es wirkmächtig wie nachhaltig, „Technik und Design“ sind alltagsrelevant. Kein Wunder also, dass der Aufruf zum erneuten Abarbeiten am Unterrichtsfach „Technik und Design“ eine breite Palette an impliziten und expliziten Auseinandersetzungen der Autor:innen mit den Aufgaben des neuen Fachs zeigt.
Die vorliegende Ausgabe des schulheft nimmt dementsprechend den Fachnamen des neuen Lehrplans zum Titel, um auf die nun erreichte Spezifik des Unterrichts- und in weiterer Folge des Studienfachs hinzuweisen. In drei Kapiteln kommt es zur Auseinandersetzung über Grundsätzliches und Theoretisches, zu den Rahmenbedingungen und zu Beispielen für die Unterrichtspraxis. Das erste Kapitel ist gleichsam als Einführung gedacht, das zweite nimmt sich des aktuellen Gestaltungs- und Forschungsprinzips um Materialität und Material Literacy an. Das dritte Kapitel blickt auf die Realität der Schule und bietet Unterrichtsbeispiele.
Grundsätzliches – Zur Lehre von Ideen und Dingen
Ingrid Maria Hackl lässt uns unter dem poetischen Titel „Vom Umgang mit der Schwerkraft der Ideen und über die Wirkmacht der Dinge“ einen breit gefächerten Blick auf „Die Chancen und die gesellschaftliche Bedeutung des Faches ‚Technik und Design‘“ werfen. Die Autorin überblickt die Entwicklung der Lehrpläne des „Technischen und textilen Werkens“ seit Mitte der 1970er Jahre bis zum Status quo und bespricht u.a. die seit damals schrittweise erreichten Neuerungen der mehrmals novellierten Lehrplantexte, thematisiert die durch die Curriculumsentwicklung veränderte Lehramtsausbildung, beantwortet die Genese des Fachnamens, beleuchtet die neueingeführten fächerübergreifenden Kompetenzen und den Stellenwert des Faches im Zusammenhang mit den anderen MINT-Fächern. Angesichts der äußerst komplexen und globalen Probleme unserer Umwelt wurde nach Hackl mit „Technik und Design“ eine wichtige Stellschraube zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung geformt.
Marion Starzacher stellt das Praxishandbuch „Technik.Design.Werken“ als ein „methodisch-didaktisches Tool zur Unterrichtsgestaltung“ für das Fach vor. Die Planung und Gestaltung des Unterrichts in Primar- und Sekundarstufe wird durch bereits mehrfach erprobte Beispiele, inhaltlich sowie fachdidaktisch, unterstützt. In der Breite seiner Beispiele regt das Praxishandbuch Inspiration und Motivation an, Neues in den Unterricht zu implementieren, um den Schüler:innen die Freude am Tun und Denken näherzubringen.
Monika Holzer-Kernbichler ermuntert, nicht nur zur Befruchtung der Lehrer:innenausbildung den Blick in andere Fachdidaktiken zu werfen. Mit „Objekt, Objekt! Der Ambiguität verpflichtet (oder: Kulturwissenschaften für Technik und Design)“ greift die Autorin auf ihre Erfahrungen aus der Kunstvermittlungspraxis zurück, um aufzuzeigen, wie dort Erprobtes für die Ausbildung fruchtbar gemacht werden kann. Werkbeispiele aus der Geschichte des Kunstgewerbes und Industriedesigns ermöglichen in Schule und Lehrer:innenbildung kreative, kritische oder handwerkliche Impulse für das eigene Tun im Unterricht.
Gert Hasenhütl befragte einen führenden Experten für Technische Bildung, den an der TU Delft lehrenden Pädagogen Marc de Vries, über den allgemeinen Stellenwert der Technischen Bildung und ihren Stand in anderen Bildungssystemen. Dieses Interview ist Teil des von Gert Hasenhütl konzipierten und durchgeführten Forschungsprojektes: „Technik und Design transdisziplinär“.
Materialität – Material Literacy
„Technik und Design“ ist wie andere Schul- und Studienfächer dem Bewusstmachen von kritischen Situationen verpflichtet, die Herausforderungen für unsere Gesellschaft benennen. Vor diesen Herausforderungen ist unsere Problemlösekompetenz gefragt, um Lösungen für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf unsere Erde zu entwickeln. Die Forscher:innengruppe um Valentina Rognoli bringt mit dem Bericht zu dem „DIY-Ansatz zur Entwicklung von Materialien für einen ökologischen Wandel“ spannende Anregungen für Unterrichtsprojekte unter dem Aspekt, neue Materialen zu erforschen. „Do it Yourself!“ und materialbezogenes Entwerfen beschreibt Wege zu einer Reihe biobasierter, biofabrizierter Materialien, die auf einen ökologischen Wandel hinweisen.
Den in diesem DIY-Ansatz grundgelegten Bereich der „Material Literacy“ nimmt Cornelia Zobl zum Ausgangspunkt, um „Möglichkeiten für das (neue) Unterrichtsfach Technik und Design“ auszuloten. Gerade die Erkundung jener Materialien, die traditionell bisher den beiden Fächern „Technisches Werken“ und „Textiles Werken“ zugeordnet wurden, können/sollen produktiv im neuen Fach aufgehen. Dabei würden Verfahrensweisen zum einen der Erschließung neuer Materialanwendungen dienen, zum anderen könnten sie zu neuen Materialien und Produkten führen.
Materialien können Auslöser für eine Kaskade an Sinneseindrücken sein, so Ingrid Maria Hackl in „Materialität und ihre Triggerpunkte“. Mit den menschlichen Sinnesorganen aufgenommen und verarbeitet, werden durch Materialien visuelle, haptische, gustatorische und olfaktorische Wahrnehmungen angeregt. Die Autorin unternimmt einen kurzen Ausflug in die ästhetische und haptische Perzeption, um zu vermitteln, welchen Einfluss Materialität auf uns ausübt und wie der Umgang mit ihr gepflegt werden kann.
Nach einer kurzen Abhandlung über die Bedeutung von Materialien und Werkstoffen für Gesellschaft und Designer:innen verweist Dominik Gumpenberger auf bewährte didaktische Ansätze des handlungs- und prozessorientierten Unterrichts – allerdings mit dem speziellen Fokus auf die Materialforschung im Bereich „Technik und Design“. Der Autor versteht sein „Plädoyer für Forschung und Experiment mit Materialien und Werkstoffen im Fach Technik und Design“ gleichsam als Manifest: „Die Welt ist Material!“
Schule und Unterricht – Technik und Design in Beispielen
Bevor zu Ende dieses Abschnitts erprobte Projekte aus Lehrer:innenausbildung, schulischem und außerschulischen Unterricht zum Motivieren anregen, verweisen die ersten Texte auf die Rahmenbedingungen, die „Technik und Design“ befördern oder behindern.
Georg Jaroschka übertitelt seinen Beitrag zur „Technik und das andere Design“ mit „Project 2061“, dem Namen jenes US-amerikanischen Bildungskonzepts, das alle Amerikaner:innen bis zum Jahr 2061 MINT-fit machen will. Der Autor führt die Leser:innenschaft visionär durch die Landschaft einer äußerst großzügigen Ausweitung der schulischen „hands-on/minds-on“ Pädagogik, die die Forderung erhebt, technische und gestalterische/Design Bildung in allen Schulstufen einzusetzen und die Ausbildungsstätten dementsprechend auszustatten.
Lehrpläne mit ihren Ideen wollen umgesetzt werden. Dass dies nicht immer so leicht ist, machen die „Problemzonen in der Schule“ deutlich. Einige dieser Problemzonen sind nicht dem Lehrplan geschuldet, sondern resultieren aus strukturellen Maßnahmen der Vergangenheit, die noch immer ihre Wirkung auf der Ebene des Unterrichts entfalten. Auf sie verweist Ingrid Maria Hackl. Den Problemen mit Gruppengrößen und Sicherheitsvorschriften, der leichtfertigen Verwendung von Werkpackungen, den Herausforderungen der Lehrer:innenausbildung und dem Lehrer.innenmangel ist – unter anderem – mit der Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung und durch eine intensive Zusammenarbeit der Fachcommunity zu begegnen.
Dass „Technik und Design“ auch in der inklusiven Pädagogik einen zentralen Platz haben muss, zeigt Timo Finkbeiners Beitrag „Technik im Kontext inklusiven Unterrichts“. Er stellt grundlegende Aspekte inklusiver Pädagogik und des technikbezogenen Unterrichts zur Disposition und skizziert, mit Blick auf die Unterrichtspraxis, Impulse für einen inklusiven Unterricht. Ein sich daraus ergebender Diskurs, versteht sich als Anregung, das Thema sowohl vielfältig als auch spezifisch zu betrachten und mögliche Optionen für einen inklusiveren Unterricht zu entwickeln.
Wie die Fachbereiche des „Technischen Werkens“ und „Textilen Gestaltens“ in der Ausbildung der Grundkompetenzen zusammengeführt werden können, dem nimmt sich die Lehrer:innenbildung im Verbund Süd-Ost an. Karin Gollowitsch und René Stangl bringen „Einblicke in das Konzept der Erfahrungswerkstätte im Studiengang Technische und Textile Gestaltung“. In dieser Lehrveranstaltung sollen im ersten Semester Studierende einerseits für Material- und Werkstoffqualitäten und deren Erscheinungsformen sensibilisiert werden, andererseits ihre eigene kreative Ausdrucksweise erweitern: „Fantastische Wesen werden zum Leben erweckt“.
Immer häufiger wird der Schulunterricht durch außerschulische Kurse und Projekte befruchtet. Christina Adorjan und Elisabeth Lehner führen mit „Schablonieren und Elektroätzen von Edelstahl“ eine von zahlreichen Möglichkeiten vor, wie Making und Tinkering-Ansätze in den Unterricht einfließen können. Die Autorinnen beschreiben die Vorgehensweise zur Vorbereitung und Herstellung von Zeichen oder Schriften auf Metalloberflächen durch ein Ätzverfahren, das auch ohne spezifische Geräte, wie Schneidplotter oder Lasercutter, durchgeführt werden kann.
Mit einem weiteren innovativen Konzept, das in einer außerschulischen Bildungsinitiative entstanden ist, schließt das schulheft das Thema „Technik und Design“. Dorothea Erharter stellt mit „Die Robo4earth“ – sie nennt es auch „Ein didaktisches Konzept zur Verbesserung der Welt“ – ein erprobtes Projekt vor, verknüpft es doch Robotik mit den Sustainable Development Goals der UNO. Das Konzept wurde für einen motivierenden Einstieg in Technik, Design und Programmieren entwickelt und will besonders Mädchen für eine Technik-Karriere motivieren.
Lesen Sie die Beiträge des schulheft, mögen Sie durch sie neue Erkenntnisse gewinnen, Bereicherung, aber auch Bestätigung erhalten. Doch wie hieß es in dem frühen schulheft 89 zur Werkerziehung: Ein schulheft zur Werkerziehung muss Leerstellen enthalten – ein schulheft zu „Technik und Design“ natürlich auch. Arbeiten wir gemeinsam zusammen, sie zu füllen.
Ihre schulheft Redaktion
PS.: Im Jänner 2024 wurde von Bildungsminister Polaschek angekündigt, dass die Lehrer:innenausbildung von 12 auf 10 Semester verkürzt würde, um durch die Reduktion der Studienzeit dem Lehrer:innenmangel zu begegnen. Weil die Abfassung der Artikel für dieses vor der Bekanntgabe dieser Maßnahme geschah, bitten wir die Leser:innen, in jenen Artikeln, die sich auf die Lehrer:innenbildung beziehen, diese Veränderung mitzudenken, aber auch die Konsequenzen dieser Verordnung zu überlegen.
[1] Alle diese Ausgaben der schulhefte sind über die Webseite als pdf kostenlos zu erhalten: www.schulheft.at
[2] Umfassende Informationen zu den Lehrplänen sind auf der Webseite www.paedagogikpaket.at übersichtlich präsentiert.
Autor:innen dieser Ausgabe
Herausgeber:innen dieser Ausgabe
Gert Hasenhütl
Hannes Lhotka
Josef Seiter
Marion Starzacher
Cornelia Zobl
Christina Adorjan ist Chemikerin, Wissenschaftsvermittlerin,Vortragende, Lehrperson, Autorin (https://www.schubu.at/; https://loern.at/; https://bit.ly/Holzexperimente), leitet den Verein Technologykids (https://www.technologykids.at/) sowie das Clusterzentrum Tulln des edu-MakerSpaces NÖ (https://makerspaces.ph-noe.ac.at/).
Marc de Vries ist Professor für Wissenschafts- und Technologiepädagogik und für christliche Technologiephilosophie an der TU Delft, Niederlande, seit 1999 Chefredakteur des „International Journal of Technology and Design Education“ (SpringerNature Publishers), Herausgeber der Buchreihe „International Studies in Technology Education“ (Brill Publishers). Er ist Koordinator der internationalen Konferenzreihe „Pupils‘ Attitudes Towards Technology“, deren 40. Konferenz in Liverpool 2023 stattfand. Publikationen u.a.: Geschichte der Philips-Forschung (Amsterdam University Press); Teaching About Technology (eine Einführung in die Technologiephilosophie für Technologiepädagogen). m.j.devries@tudelft.nl
Dorothea Erharter ist Gründerin und Geschäftsführerin des ZIMD – Zentrum für Interaktion, Medien & soziale Diversität. Sie konzipiert und leitet technologische Forschungs- und Technologievermittlungsprojekte mit Fokus auf Partizipation, Chancengerechtigkeit und Gender-Aspekte. Das ZIMD begeistert seit 2007 Mädchen für Technik und Programmieren durch den Bau von Robotern, führt friedenspädagogische Workshops durch, hat zwei pädagogische Roboter entwickelt und forscht im Bereich Partizipation und Gruppenentscheidungen. Erharter ist auch Mediatorin, Klärungshelferin und moderiert Entscheidungsprozesse. https://www.zimd.at/, d.e@zimd.at
Timo Finkbeiner ist Professor am Institut für Ausbildung an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Schwerpunkte seiner Lehre und Forschung liegen in den Bereichen der Inklusiven Pädagogik und der frühen technischen Bildung mit Fokus auf Fragen der Didaktik sowie der Lehrer:innenbildung. timo.finkbeiner@kphvie.ac.at
Camilo Ayala García ist Assistenzprofessor am Design Department der Universidad de los Andes Bogotá, Colombia. Er forscht und lehrt auch an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen und am interuniversitären „Materials Experience Lab“ der TU Delft und des Politecnico di Milano. Er studierte „Industrial und Textile Design“ an der Universidad de los Andes, Produkt Design an der Domus Academy, Mailand, und promovierte zu den Themen „Materials and Design“, „Evolution of Materials“, „Self-Production of Materials“ am Politecnico di Milano. https://materialsexperiencelab.com/
Karin Gollowitsch unterrichtet an der Pädagogischen Hochschule Steiermark im Fach „Technik und Design“ in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, vorrangig im Bereich der Sekundar-, aber auch in der Primarstufe. Ihr fachlicher Schwerpunkt liegt in der Vermittlung von Grundlagen in der Fachdidaktik und in der Kreativitätsförderung. karin.gollowitsch@phst.at
Dominik Gumpenberger ist Lehrer am WRG Salzburg, Lektor an der Universität Mozarteum Salzburg im Fachbereich Gestaltung: Technik, Textil.
Ingrid Hackl ist Senior Artist an der Kunstuniversität Linz in der Lehramtsausbildung für das Unterrichtsfach „Technik und Design“, ist Mitglied der Fachgruppe für Gestaltung: Technik.Textil im Cluster Mitte, hat an der Entwicklung des Curriculums mitgewirkt und stand/steht im Austausch mit Expert:innen anderer Universitäten, sowie in OÖ mit der Bildungsdirektion, den Pädagogischen Hochschulen und den ARGE-Leiter:innen. Sie konzipiert und organisiert Fort- und Weiterbildungsaktivitäten für Werkpädagog:innen. Ihre künstlerisch-wissenschaftliche Forschungstätigkeit und Praxis liegt im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung in Verbindung mit Designpädagogik. https://kunstuni-linz.at/BA-Gestaltung-Technik-Textil.13349.0.html, ingrid.hackl@kunstuni-linz.at
Gert Hasenhütl ist Lehrender und Forschender in den Bereichen Design und Technik, Vertragslektor am Institut für das künstlerische Lehramt an der Akademie der bildenden Künste Wien, Lektor an der Universität für angewandte Kunst Wien und Professor für „Technik und Design“ an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems.
g.hasenhuetl@akbild.ac.at, gert.hasenhuetl@kphvie.ac.at
Georg Jaroschka. Nach dem Diplomstudium an der Akademie der bildenden Künste in Wien und zehn Jahren Tätigkeit als Computeranimator Umstieg in die Lehrämter BE und WE an der Universität für Gestaltung Linz, seit fünfzehn Jahren im Schuldienst quer durchs Land. In beiden Lebensabschnitten Entwickler quelloffener Software und Botschafter für amerikanische Didaktik. Lernt von seiner Tochter alles neu.
Monika Holzer-Kernbichler ist Kunsthistorikerin, Kunstvermittlerin und Bildungskuratorin. Sie arbeitet als Lektorin an verschiedenen Universitäten und leitet die Kunstvermittlung am Kunsthaus Graz und der Neuen Galerie Graz. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Kunstgeschichte ab 1800 bis zur Gegenwart, der Kunsttheorie, den Kulturwissenschaften und der Theorie der Vermittlung. monika.holzer-kernbichler@museum-joanneum.at
Johannes Lhotka ist Mitbegründer des „Fördervereins Technische Bildung“. In seiner langjährigen Tätigkeit als Lehrer für Werken an der AHS und als Aus- und Fortbildner an Pädagogischen Akademien war und ist es ihm immer ein Anliegen, für die gebührende Anerkennung der Unverzichtbarkeit des Faches „Technik und Design“ im Fächerkanon zu kämpfen. Einer der Schwerpunkte seines Wirkens war der Einsatz des Computers im Werkunterricht bereits zu Beginn der Personalcomputer-Ära im vorigen Jahrhundert.
Elisabeth Lehner ist digitale Kunst- und Kulturvermittlerin, Vortragende, Lehrperson und Projektmanagerin. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt an der Schnittstelle von digitaler Kunst und Bildung. www.elisabeth-lehner.space
Stefano Parisi ist Postdoktorand an der Fakultät für Industrial Design Engineering im Department of Sustainable Design Engineering der TU Delft,. Er forscht und lehrt zu „Materials Experience“ und „Material-Driven Design“. Seine zahlreichen Publikationen beschäftigen sich u.a. mit „Bio-Fabricated Organic Materials“, „CMF“ (Color, Material and Finishes), „Hybrid Material Systems“ oder Textilien. https://materialsexperiencelab.com/
Barbara Pollini ist Lektorin, Designerin und Materialforscherin in den Bereichen „Sustainable Design“ und Biodesign. Sie studierte Ecodesign und Ecoinnovation an der Universität Camerino, Italien, und promovierte zum Thema Design am Politecnico di Milano. Sie ist Mitbegründerin von „Nuup – Sustainable Creativity“, einem Netzwerk zur Entwicklung nachhaltiger Umweltprojekte. Ihre Forschungsthemen umfassen DIY-Materialien, Biodesign, „Design Fiction“, „Life Cycle Design“ oder „Circular Design“. https://www.nuup.it/
Valentina Rognoli ist a.o. Professorin an der Fakultät für Design am Politecnico di Milano. Für ihr Doktorat erforschte sie sensorisch-expressive Dimensionen von Designmaterialien. Sie ist die Mitbegründerin und Co-Vorsitzende des „Materials Experience Lab“ der TU Delft und des Politecnico di Milano. Sie forscht und lehrt in den Bereichen „CMF“ (colour, material and finishing), DIY-Materialien, „Materials Interactions“, „MDD“ (Materials Driven Design), „Regenerative Design Materials for Transition“, „Repairing and Imperfection“ und Tinkering. Sie gilt als Pionierin in diesen Bereichen für Design, Materialien und Technologie. https://materialsexperiencelab.com/
Josef Seiter, Professor i. R. der Pädagogischen Hochschule Wien, ehemaliger Koordinator des „Thematischen IMST-Netzwerks Technisches Werken“, Mitbegründer des „Fördervereins Technische Bildung“, Mitherausgeber der „schulhefte“, Kulturhistoriker, Verfasser diverser Publikationen zu pädagogischen, kultur- und kunsthistorischen Themen. www.technischebildung.at
office@technischebildung.at
René Stangl unterrichtet an der Pädagogischen Hochschule Steiermark im Fach „Technisches und Textiles Gestalten“ bzw. „Technik und Design“ im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung für die Sekundarstufe. Seine Lehrtätigkeit umfasst Grundlagenveranstaltungen in der Ausbildung u.a. in der Erfahrungswerkstätte, der Fachdidaktik Technik, Raum 1, dem Praxisnetzwerk Fachdidaktik. rene.stangl@phst.at
Marion Starzacher ist Architektin, Kreativpädagogin und Hochschulprofessorin für „Technik und Design“ an der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Ihr Forschungsfokus liegt in der Entwicklung von Lern- und Lehrumgebungen im STEAM-Field. Sie befasst sich mit forschendem und entdeckendem Lernen sowie mit Kreativitätsprozessen. In der Architektur und baukulturellen Bildung liegt ihr Fokus im Raum und der Raumwahrnehmung sowie einer daraus resultierenden Didaktik in der Vermittlung. Gemeinsam mit Ingrid Krumphals leitet sie seit 2022 das Zentrum für fachdidaktische Forschung in der naturwissenschaftlich-technischen Bildung (NATech) der PH Steiermark. marion.starzacher@phst.at
Martina Taranto ist Designerin, Künstlerin und Forschende. Sie absolvierte ihren Master am Royal College of Art in London. Sie kombiniert „Critical Design“ Methoden, Designethik mit Materialforschung. Ihre Forschungsschwerpunkte im Bereich des ganzheitlichen Design-Ansatzes sind DIY Materialien, Nachhaltigkeit und Biodesign. https://martinataranto.com/
Cornelia Zobl ist Professorin im Fachbereich „Technisches Werken“ bzw. „Technik und Design“ an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Ihr Forschungsinteresse gilt der bildungswissenschaftlichen Perspektive auf gesellschaftliche Transformationsprozesse durch Technologisierung und Digitalisierung und deren Konsequenzen für den schulischen Unterricht. cornelia.zobl@kphvie.ac.at
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Studienverlag: Schulheft 192